Abgesichert mittels BH. Zusätzlich lassen sich mobile Sicherungsmittel verwenden.
Wegen der komplizierten Wegführung auf Seilreibung achten, (bezieht sich auf die 1. und 8. Sl.) ein Dutzend Express- sowie Band-Schlingen sind notwendig.
Die Route wurde ohne BH. erstbegangen, es finden sich zusätzlich Schlaghaken aus dieser Zeit.
Evidenz:Das HA-Canyon kann nicht als der ideale Platz für erholungsbedürftige Sommerfrischler bezeichnet werden.
Im Nu ist man vom Tartarus verschlungen, von den Menschen losgelöst und der Zivilisation entschwunden, sozusagen entrückt wie am Mond. Eigenverantwortung ist Voraussetzung in dieser Einsamkeit!
Nach der winterlichen Regenzeit kann am Canyongrund reichlich Wasser fließen. Ab Juni ist es normalerweise trocken und bei heißem Sommerwetter angenehm, da die Wand den ganzen Tag Schatten hat. Der leichte Grün-Bewuchs tut dem Klettern keinen Abbruch, dafür beschenken die schwarzen Platten mit toller Kletterei die alles Grüne mehr als aufwiegen.
Die erste Seillänge führt kompliziert über glatt geschliffenen Fels, dann ist die Wand etwas kupierter. Links aufwärts haltend erreicht man eine versteckte Verschneidung, die den gelben Wandriegel umgehen lässt. Hier fußt das große Plattenschild welches anhaltend schwierig aber genussvoll in spannender Kletterei empor lockt.
So gelangt man zu einem Band mit Wandbuch. Nochmals steilt sich die Wand für eine kurze Seillänge auf, bevor der harmlose, mit Kiefern bewachsene Bergbuckel erreicht ist.
“Langsam geht der Tag zu Ende, höllisch brennt der Durst in der Kehle, die Mundhöhle ist klebrig, die Spucke eingetrocknet, alles schmeckt bitter.
Schnell und scheinbar mühelos kommt Sigi nach. Entfernt die wenigen Zwischensicherungen. Nur ein Haken- ein oft verwendetes Maskottchen – wehrt sich der Schlosserfaust erfolgreich. Die Wand ist seiner wert. Sparsam sind die Worte die wir austauschen, es ist mühsam, das Sprechen. Wir verstehen uns ohnehin in den Blicken: sowie ein altes Ehepaar die Gedanken und Gefühle des anderen deuten kann. Ein Aneinander -Denken und Füreinander –Handeln!
So braucht es auch jetzt kaum Worte.
Allein unsere Blicke, die sich finden, signalisieren eine gegenseitige Bestätigung: Der Traum scheint sich tatsächlich zu erfüllen. Wir sind guten Mutes und ich sehe in Sigis Augen die Hoffnung, eines sich immer deutlicher abzuzeichnenden Erfolges, widerspiegeln. Andererseits hatten wir auch gelernt uns dem Unvermeidlichen zu fügen, wenn es hin und wieder nicht nach unserer Vorstellung ablief.
Unter unerträglichen Qualen zwinge ich mich wieder in die Slick, ich ertrag es, weil mir auch klar ist wie kostbar jene Momente im Leben sind und dass du so was Großartiges vielleicht zum letzten Mal erlebst. Und ich steige weiter wenns auch verheerend schmerzt.
Ab hier ist die Wand weniger steil, schon sehen wir die Wandkante, dahinter die Wipfel einiger Kiefern, in göttlicher Würde verfärbt sich der Tag, der Tag der uns durch die schaurig-schöne Wand gebracht.“ [Zeit der Erstbegehung: 11 Stunden; für Wiederholer etwa 5 Stunden]
Zustieg: Wie zu „Hängende Gärten“ und das Canyon nach oben, bis etwa 10m hinter dem markanten Klemmblock. (BH.)
Anmerkung: Im Falle eines Rückzugs das Canyon nach unten bis ein schräges Plattenband rechts zum Einstiegsblock der „Urwelt“ führt. Weiter über den Fluchtweg bzw. Zustieg ins Tal. Achtung, bei Wettersturz kann das Wasserrinnsal im Canyon zum Ungeheuer anschwellen und jeglicher Weg nach unten ist abgeschnitten.
Diese Tour setzt sicheres Wetter voraus, unbedingt in die Tourenplanung miteinbeziehen.
„Eine große Tour verdient sich bestes Wetter!“
Abstieg: Den Waldrücken über Steigspuren leicht ansteigend zu einer Geländeeinkerbung kurz vor dem Fahrweg. (Über diesen gelangt man Ri. Westen zur Straße nach Kato Horio interessant bei eventueller Auto-Abholung!) Zu Fuß nach Monastiraki geht es am schnellsten von erwähnter Geländekerbe zuerst in nordwestlicher, dann westlicher Richtung auf einem mit roten Punkten markierter Steig. Dieser quert den steilen Abhang und umgeht die Monastiraki-Wand. Unten trifft der Steig auf einen Fahrweg, der in langer Schleife zurück nach Monastiraki bzw. zur Georgos-Taverne führt. [1 Stunde]